Heute stand eine spezielle Erfahrung an. Varosha. Die Stadt liegt im türkisch besetzten Norden Zyperns und ist eine Geisterstadt. Es leben dort keine Menschen mehr, seitdem diese 1974 von den Türken vertrieben wurden. Bis 2020 war die Stadt militärisches Sperrgebiet, nun wurde sie teilweise geöffnet. Wir sind mit dem Auto bis zur Grenze in Deryneia gefahren und haben es dort abgestellt. Man kann auch mit dem Mietwagen rüber fahren, benötigt aber eine Versicherung um 20€, die direkt an der Grenze abgeschlossen werden muss. Sollte mit dem Auto allerdings was sein, hilft der Vermieter nicht. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, die Grenze zu Fuß zu passieren. Das ist ganz unkompliziert. Reisepass auf der zypriotischen Seite herzeigen, 200 Meter durch Niemansland gehen und danach den Pass den türkischen Polizisten zeigen. Nach der Einreise gibt es gleich eine Touristen Information. Diese haben uns ein Taxi für 20€ gerufen, das wir uns mit einem anderen Paar geteilt haben und schon ging es nach Varosha. 15 Minuten in etwa dauert die Fahrt bis zum Eingang zur Stadt. Dort wird nochmals Rucksack und Pass kontrolliert und schon kann man losgehen. Warum und weshalb Varosha eine Geisterstadt geworden ist, erklärt dieser Wikipedia Artikel ganz gut. Man kann sich ein Fahrrad oder einen Scooter ausborgen. Jedoch ist es nicht so schlimm, wenn man die zugänglichen Bereiche einfach zu Fuß abgeht. Es ist ein ganz spezielles Gefühl was hier aufkommt, wenn man all die verfallenen Hotels, Geschäfte, Restaurants und Wohnungen sieht. Vor der Invasion lebten hier an die 32000 Menschen.
Nach knapp 2 Stunden in der Stadt, inklusive einem kurzen Stopp in einem Strandcafe, haben wir die Rückreise nach Zypern angetreten. Abermals unkompliziert mit dem Taxi und dann wieder zurück über die Grenze. Erschreckend, skurril, spannend, interessant, aber auch irgendwie traurig zu sehen, was aus einem Badeort geworden ist, der vor der Invasion 53% des Tourismusanteils von Zypern ausgemacht hat.
Anschließend haben wir noch kurz beim Famagusta Viewpoint Halt gemacht. Dieser hatte sicher vor der Öffnung von Varosha mehr Besucher, denn von dort aus sieht man nur ziemlich weit weg die verlassene Stadt bzw. das noch immer großräumige Sperrgebiet.
Unser letzter Stopp war wieder etwas freundlicher. Die Bridge of Love, direkt in Agia Napa.
Danach sind wir nur mehr am Pool gelegen bzw. darin geschwommen. 1x sind wir auch 10 Minuten zum Strand in Agia Napa spaziert, um kurz im Meer zu schwimmen.
Den Tag haben wir bis in die Nacht hinein in der Square Bar ausklingen lassen. Die Live Band war legendär 🙌🏻